Die Vorrunde ist vorbei, die eigenen – hoch gesteckten – Ziele wurden in der Regel wie immer nicht erreicht. Zusätzlich zum ganzen Stress mit den Weihnachtsgeschenken gilt es jetzt auch noch sich im Verein auf eine Rangliste für die Rückrunde zu einigen. Der Dezember ist hart für jeden Tischtennisspieler. Zum Glück ist erstmal Weihnachtspause.
Aus gegebenem Anlass erneut veröffentlicht.
Mit großen Ambitionen gestartet und doch nach spätestens drei Spielen festgestellt, dass es damit wieder nichts wird. Welcher Tischtennisspieler kennt das nicht? Ach so, die Mannschaft, ja die liegt soweit im Soll. Aber die eigene Bilanz!?
Anspruch und Wirklichkeit, wie immer zwei sehr gegensätzliche Dinge. Die bitteresten Pleiten hat man noch lebhaft vor Augen: vergebene Chancen, verpatzte Matchbälle, verschenkte Entscheidungssätze. Nun eben Winter- bzw. Weihnachtspause.
♦ Weihnachtsfeier gut und schön, doch dann: Ranglistensitzung! ♦
Doch halt! Zunächst gilt es ja noch Weihnachtsfeier (ok, das wird schon) und Ranglistensitzung hinter sich zu bringen. Und letzteres ist – egal ob offiziell institutionalisiert oder zwischen den anderen Spielern am Kneipentisch durchgeführt – nur selten besonders spaßig. Gilt es doch hier, geschickt alle aufbrechenden Konflikt zu moderieren und gleichzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Rückrunde und damit Gesamtsaison zu stellen.
In der einen Mannschaft muss ein zusätzlicher Spieler nachgezogen werden, da Kollege Weltreisender noch monatelang sein Dengue-Fieber auskurieren musste. In der anderen Mannschaft hat der Mannschaftsführer einen Grottenrunde gespielt, wird aber organisatorisch auch in der Rückrunde dringend gebraucht. Wer wird die neue Nummer 1 in der Zweiten ohne einen der beiden Starspieler vor den Kopf zu stoßen? Wie soll man den Topmann der Vorrunde hochziehen, ohne dass ein Mitspieler, der Wochenendheimfahrer ist, keine Heimspiele mehr bestreiten kann?
♦ Keinem kann man es recht machen ♦
Man sieht: Hier ist großes Einfühlungsvermögen, Meditationsfähigkeiten und eine schöne Portion Sturköpfigkeit gefragt! Besonders wenn man sich vor der Saison – unwissend und naiv wie man war – auf feste Regeln geeinigt hat, wie zum Beispiel striktes Aufstellen nach Punkten oder gar kein Umstellen während der Saison. Und nun hat man den Salat, hat man die Wahl zwischen Pest und Cholera: Stinkstiefel oder Sperrvermerk. Sieben Stammspieler oder die Aussicht auf ständigen Ersatz. Weiter eine Aufstiegsmöglichkeite oder das frühzeitige Abschenken der Saison.
Und irgendwer ist hinterher so oder so angepisst. Hat dann die ersten drei Spiele der Rückrunde leider familiäre Verpflichtungen. Oder sich den Hals verrenkt. Oder sich – im schlimmsten Fall – gleich ganz einen neuen Verein gesucht.
Und die eigenen Ambitionen für die Rückrunde? Natürlich wieder hochgesteckt. Sehr hoch. Muss ja. Nur jetzt eben leider eine Liga tiefer.