In unserer Lexikon-Serie beleuchten wir die verschiedenen Spielertypen die uns im Amateur-Tischtennis so über den Weg laufen: Woran erkennt man sie, was zeichnet sie aus und warum sind sie so wie sie sind?
Heute in Folge #24: Die Legende
Er war einfach schon immer da. Schon bei Gründung des Vereins. Vermutlich sogar schon davor. Damals, als man noch in einem Keller bei der AOK Rundlauf spielen musste, bevor man dem Hauptverein beitreten dürfte. Damals, vor den zahlreichen Kreis- und Regelreformen. Damals, als noch ehrliche Aufschläge gemacht wurden. Ja, manchmal schwelgt die Legende in alten Erinnerungen. Doch warum auch nicht?
Bekannt ist die Legende in Stadt und Landkreis wie ein bunter Hund. Teils auf Grund seiner nie wieder erreichten sportlichen Erfolge in den 70ern, teils weil er einfach mit jedem schon einmal zu tun hatte: Er kennt den Bürgermeister und dessen Frau, den Hallenhausmeister und dessen Hund, den Kreisvorsitzenden und dessen Geliebte. Und alle kennen ihn.
Die Legende hat bereits in allen Mannschaften seines Vereins gespielt, in allen Hallen im Umkreis von mehreren hundert Kilometern Punktspiele bestritten, alle weiterführenden Turnier absolviert, alle Auf- und Abstiege mitgemacht und diverseste Funktionärsposten in Verein sowie Verband innegehabt. Kurz: Er hat einfach alles schon gesehen.
Für seine 78 Jahre ist er noch sehr fit, braun gebrannt vom Tennisspielen im Sommer, ständig im Training und stets engagiert für sie Allgemeinheit. Dass die Legende irgendwann einmal nicht mehr da sein sollte, kann sich einfach niemand vorstellen. Am allerwenigsten er selbst.
Da spielt er diese Saison: Auf allen Feldern.
Das sind seine Ziele: 1000 Punktspiel-Einsätze.
Das typische Zitat: „Damals…“
Das untypische Zitat: „Die Legende lebt.“
Bereits erschienen:
Folge #18 – Der knallharte Optimierer
Folge #17 – Der Psychotrickser
Folge #16 – Der Trainingsweltmeister
Folge #9 – Der Abteilungsleiter
Folge #8 – Der ständige Ersatzmann
Folge #7 – Der Materialspezialist
